Beim letzten Treffen hatten wir Erik Dammert von der Freiwilligen Feuerwehr zu Gast, der maßgeblich an der Erstellung eines Notfallkonzepts für unsere Gemeinde mitwirkt und vor kurzem auch hierzu dem Gemeinderat berichtete. Dabei geht es um Maßnahmen zum Schutz unserer Bürger in Krisensituationen. Sie sollen die Handlungsfähigkeit der Gemeindeverwaltung erhalten sowie wichtige Infrastrukturen und Funktionen wie z.B. Feuerwehr, Wasser- und Energieversorgung, Ernährung, medizinische Versorgung und Kommunikation sicherstellen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) plant und organisiert entsprechende Massnahmen auf Bundesebene. Sie stellen klar, dass auch die Bevölkerung ihren Beitrag zum eigenen Schutz leisten sollte und empfiehlt deshalb u.a., das jeder Haushalt einen Vorrat von Lebensmitteln für zehn Tage vorhalten soll. Die Empfehlungen des BKK sind in dem „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ kurz und gut verständlich dokumentiert, der kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden kann (https://www.bbk.bund.de/DE/Ratgeber/Ratgeber_node.html).
Ein vom Büro für Technikfolgenabschätzung beim deutschen Bundestag gut untersuchtes Krisenszenario ist der großflächige Stromausfall, auch Blackout genannt (TAB-Arbeitsbericht 141). Hierfür beschafft die Gemeinde aktuell drei leistungsfähige Stromerzeuger, die im Krisenfall das Rathaus in Mingolsheim und beide Feuerwehren unabhängig mit Energie versorgen sollen. Hierfür bieten aber auch die erneuerbare Energien besondere Möglichkeiten, die bislang noch wenig diskutiert werden. Eine Photovoltaikanlage kann mit geringem technischen Aufwand „inselfähig“ gemacht werden. Dadurch kann sie völlig unabängig vom Stromnetz Strom produzieren und somit im Krisenfall die Versorgungssituation erheblich verbessern. Selbst beim Ausfall der Notstromaggregate (z.b. durch technischen Defekt oder Treibstoffmangel) würde immer noch über einige Stunden am Tag regelmäßig Strom bereit stehen. Ähnliche Lösungen sind auch mit Blockheizkraftwerken möglich, die je nach technischem Konzept sogar bedarfsabhängig betrieben werden können. Ein großer Vorteil dieser Lösungen liegt darin, dass sie nicht nur im Krisenfall sondern dauerhaft Strom liefern und damit auch Erträge erwirtschaften und sich somit über die Zeit selbst finanzieren. Die damit erzielte erhebliche, zusätzliche Sicherheit für den Krisenfall gibt es – bei richtigem technischen Konzept und Betrieb – umsonst.
Natürlich haben auch Bürger die Möglichkeit, eigene Photovoltaikanlagen mit überschaubarem finanziellen Aufwand inselfähig zu machen. So nutzen z.B. viele Wanderheime und Almhütten in den Alpen diese Möglichkeit bereits seit vielen Jahren.
Weiterhin konnte bei unserem Treffen letzte Woche eine ganz besondere Lampe bestaunt werden: das „Gravity Light“. Diese Lampe arbeitet alleine mit der Schwerkraft, also komplett ohne Stromanschluss oder Batterien. Informationen hierzu gibt es unter gravitylight.org.