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Beitrag 09.10.2016

Elektromobiltät in Bad Schönborn und unseren Nachbargemeinden

Im Rahmen des regionalen Projekts zeozweifrei unterwegs, eines der größten E-Carsharing-Projekte in Deutschland, stehen seit dem 1. Oktober die ersten 25 Elektroautos bei uns im Kraichgau zur Verfügung. Insgesamt sind 39 geplant. Unsere Gemeinde nimmt am Projekt teil, je eines der Elektromobile (Renault Zoe) ist in Mingolsheim (am Bahnhof) und in Langenbrücken (Klammenstrasse, Nähe des Rathaus) stationiert. Zwei weitere Fahrzeuge sind für unsere Gemeinde geplant.

Die Autos können ab sofort von Jedermann ausgeliehen werden. Dazu muss man sich zunächst unter www.zeozweifrei-unterwegs.de online registrieren. Anschließend erhält man im Bürgerbüro seine Nutzerkarte, mit der sich die „zeos“ öffnen lassen. Es gibt weder eine Anmeldegebühr, Kaution noch eine Grundgebühr. Für die tatsächliche Nutzung der Autos fallen lediglich ein Euro pro Stunde und 18 Cent pro gefahrenen Kilometer an.

Das Projekt wurde von der Regionalen Wirtschaftsförderung Bruchsal (WFG) initiiert und vorangetrieben. Weitere Informationen zum Projekt sowie den direkten Link zur Registrierung für das zeo-Carsharing gibt es unter www.zeozweifrei-unterwegs.de, einen Bericht zur feierlichen Übergabe und weiterehn Hintergründen kann hier eingesehen werden: http://www.sonnenseite.com/de/mobilitaet/startschuss-fuer-eines-der-groessten-e-carsharing-projekte-in-deutschland.html.


Beitrag 11.09.2016

Unser Treffen letzten Mittwoch fand zum ersten Mal im neuen Familienzentrum in der Kraichgauhalle in Langenbrücken statt. Der Raum ist deutlich größer als der in Mingolsheim und er ist sehr schön geworden. Nach etwas Suchen hatten wir dann auch Licht. Für Vorträge und Präsentationen vor interessierten Bürgern ist er sehr gut geeignet.

Thema des Abends waren PV-Speicher-Systeme. Hierzu hatte unser Mitglied Dieter Zürn eine Präsentation vorbereitet, in der er zunächst eine allgemeine Einführung in das Thema gab, dann Vor- und Nachteile der gängigsten aktuellen PV-Speicher-Typen erläuterte und mit uns die Vor- und Nachteile von DC- und AC-gekoppelten Systemlösungen diskutierte (d.h. PV-Speicher-Lösungen, die im Gleichstrom- oder im Wechselstromstrang eingebunden werden). Anschliessend stellte er uns die von ihm selbst geplante und diesen Sommer installierte Speicherlösung in seinem Eigenheim vor und demonstrierte, wie er die Anlage aus der Ferne online überwachen und auch steuern kann.


Beitrag 31.07.2016

Beitrag 31.07.2016Beim Treffen letzten Mittwoch hatten wir Michael Loepthien von der EnBW zu Gast. Er arbeitet im Bereich Erneuerbare Energien und ist einer von drei Projektleitern für PV-Anlagen. In einem spannenden, informativen Vortrag gab er uns einen Einblick in die Strategie 2020, mit der sich die EnBW den fundamentalen Veränderungen im Energiemarkt stellt. Dabei sind Investitionen von 14 Mrd € geplant, mit denen mindestens eine Verdopplung des Anteils der erneuerbarer Energien an der installierten Anlagenleistung der EnBW erreicht werden soll (von 19% auf über 40%). Weitere Geschäftsfelder sind Netzausbau, Energiemanagement-Services, Smart Grid und Anwendungen im Bereich Elektromobilität. Damit will die EnBW im Jahr 2020 wieder ein operatives Ergebnis erreichen, wie sie es 2012 vor den Umbau-Massnahmen erzielte (2,4 Mrd €). Eine große Herausforderung dabei sind u.a. die Weiterentwicklung und Umschulung vieler Mitarbeiter. Wichtige erste Schritte sind vollzogen, heute arbeiten bereits 800 EnBW-Mitarbeiter im Geschäftsbereich Erneuerbare Energien.

Verglichen mit der Windkraft mit den bekannten Offshore-Projekten Baltic I & II ist der Solarenergiesektor der EnBW heute deutlich kleiner. Bis 2020 peilt die EnBW einen Ausbau von bis zu 300 MW an. Allerdings ist die EnBW heute davon mit etwa 30 MW noch weit entfernt. Deshalb sucht die EnBW intensiv nach geeigneten Flächen und Partnern, insbesondere auch Kommunen. Dabei bietet sie sehr flexible Beteiligungsoptionen an, zu denen auch die Möglichkeit für Bürgerbeteiligungen gehören.


Beitrag 10.07.2016

Beim letzten Treffen stellte uns Klaus Schestag vom Initiativkreis Energie Kraichgau eine Lösung für eine kleine, kompakte PV-Anlage vor. Photovoltaik-Lösungen dieser Art werden in der Presse mit verschiedenen Bezeichnungen tituliert, wie z.B. Balkonkraftwerk, Mini-PV-Anlage oder Minikraftwerk und manchmal auch als “Bürger-Guerilla-PV-Anlage”. Die Idee dahinter ist ein PV-Modul mit einem eingebauten Wechselrichter, das über das Stromnetz im Haus direkt angeschlossen werden kann. Diese Lösungen sollen beispielsweise auch für Mieter eine Möglichkeit schaffen, Sonnenstrom vor Ort selbst zu erzeugen und zu nutzen. Danach diskutierten wir die neue Internetseite des Energietisch Bad Schönborn (energietisch-bs.de). Noch sind wir in der Konzept- und Aufbauphase mit überschaubaren Inhalten. Dennoch lohnt sich bereits ein Blick darauf: wer z.B. schnell Ort und Zeit des nächsten Energietisches wissen möchte, wird schnell fündig.

Die große Koalition hat wie befürchtet am 6.7. das neue EEG2016 durch den Bundestag gepeitscht. Die Oppositionsfraktionen erhielten das final zur Abstimmung gestellte, 412 Seiten starke Dokument genau eine Stunde vor der Abstimmung. Im Kern soll nun die Windenergie das gleiche Schicksal erleiden wie die Photovoltaik. Auch hier werden wir durch diese Regelungen nun beobachten, dass überwiegend große Konzerne und kapitalkräftigen Investmentgesellschaften den Zuschlag für neue Projekte erhalten. Bürgergenossenschaften, Kommunen und Stadtwerke werden weiter systematisch aus dem lukrativen Energiemarkt gedrängt. Hierzu sagt CSU-Bundestagsmitglied Josef Göppel „In den letzten drei Jahren ging der Anteil von Bürgerprojekten an der installierten Strommenge in Deutschland von 47% auf 25% zurück! Energiekonzerne belegen jetzt 40% des Marktes; strategische Investoren 35%.“

Bei der Deckelung der erneuerbaren Energien kann sich die Bundesregierung nun auch nicht mehr auf die mangelnde Flexibilität der Netze berufen. In einem Interview (Tagesspiegel, 6.ter Juni) sagte der Chef des Netzbetreibers 50Herz (zuständig für die Versorgung von 18 Millionen Bundesbürgern) Boris Schuch: „Die Sonnenfinsternis hat gezeigt, wir sind schon heute recht gut darauf vorbereitet, die Fotovoltaik ins System zu integrieren. Wir sind auf dem richtigen Weg, um in der Lage sein zu können, in Zukunft 70 bis 80 Prozent erneuerbare Energien ohne zusätzliche Flexibilitätsoptionen integrieren zu können. Was wir an Flexibilitätsangeboten haben, wird uns bis 2030 oder sogar 2040 ausreichen.“ Dennoch hält die Bundesregierung stur an der Deckelung fest.


Beitrag 19.06.2016

Beim letzten Treffen diskutierten wir wieder eine Reihe von aktuellen Energiethemen. Zunächst ging es um Speicherlösungen für PV-Strom von Anlagen auf Einfamilienhäusern. Interessante aktuelle Entwicklungen stellen beispielsweise der PV-Speicher-Wechselrichter von SMA „Sunny Boy Smart Energy“, die „Powerwall“ von Tesla oder „myReserve“ von Solarwatt. Insgesamt ist die Entwicklung erfreulich: Die Angebote im Markt nehmen zu, es gibt gute Fortschritte in der Technik und der Preistrend zeigt klar in die richtige Richtung. Insgesamt befinden sich Batteriespeichersysteme für PV-Strom jedoch aktuell noch an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit. Wem allerdings auch eine intelligente Selbstversorgung oder die Steigerung der energetischen Unabhängigkeit wichtig ist, findet inzwischen bereits erstklassige Lösungen. Und dort, wo kein Netzanschluss zur Verfügung steht, spielen diese System natürlich bereits heute auch aus wirtschaftlicher Sicht eine wichtige Rolle (sogenannte Insellösungen).

Besorgniserregend sind die Entscheidungen im politischen Berlin. Nachdem in den letzten beiden Jahren der Ausbau der Solarenergie drastisch zurückgedrängt wurde, sodass selbst die erheblich reduzierten Ausbauziele der Bundesregierung nicht erreicht werden konnten, ist nun die Windkraft dran. Die Schlinge (Stichwort „Kapazitätsmarkt“), mit die Solarenergie erfolgreich abgewürgt wird, soll nun auch der Windkraft angelegt werden. Gleichzeitig wissen die Entscheider, dass Braunkohlestrom – die schmutzigste aller fossilen Energiequellen – heute im gleichen Umfang Energie eingespeist wie bereits 1992 (jeweils über 30%). So kann Deutschland seine selbst gesteckten Klimaschutzziele nicht erreichen.

Dann beschäftigte uns noch eine interessante Initiative für ein Volksbegehren in Berlin: Diese sammelte in kürzester Zeit über 100.000 Stimmen und damit mehr als fünf mal soviele, wie erforderlich. Und worum geht es dabei? Das Land Berlin soll ein Gesetz zur Förderung des Radverkehrs beschließen. Die Ideen dazu sind sehr konkret, es werden explizit ein Bündel an Maßnahmen vorgeschlagen und ein Fahrplan zur Umsetzung benannt. Darüber berichtete z.B. die Zeit: http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-06/berlin-fahrrad-volksentscheid.


Beitrag 20.05.2016

Im letzten Jahr war Wolf von Fabeck, der Gründer des Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) und Initiator der kostendeckenden Einspeisevergütung als Vorläufer des EEG, zu Gast in Bad Schönborn und hat einen viel beachteten Vortrag über die Notwendigkeit der Speicherung regenerativ erzeugten Stroms gehalte. Wichtigster Punkt hierbei war, daß nur durch die Speicherung eine zeitliche Verschiebung zwischen Erzeugung und Verbrauch erreicht werden kann.

Der SFV hat nun eine gemeinsam Pressemitteilung erarbeitet die darlegt, wie mit der nächsten Änderung des EEG der Ausbau der erneuerbaren Energien durch Ausbau neuer Stromtrassen zugunsten von Braunkohle verschlechtert werden soll. Sie finden die Pressemitteilung auf der Seite www.sfv.de als Beitrag zum Datum 12.5.16. Der Energietisch hat sich beim letzten Treffen mit dieser Pressemitteilung befaßt und unterstützt diese.

Außerdem ist letzte Woche die Ausschreibungsfrist für die neue PV-Anlage auf der Realschule zu Ende gegangen. Wir sind gespannt und freuen uns auf diese weitere PV-Anlage in der Gemeinde Bad Schönborn.